Die Robinie zu erkennen ist im Grunde sehr einfach: Fällt der Blick auf einen Stamm mit grauer, ungewöhnlich grober, tief gefurchter Borke, dann muss man nur noch kurz nach oben schauen. Sieht man dann zarte gefiederte Blätter oder – im blattlosen Winterhalbjahr – in der Krone hängende, schwarz-braune Hülsenfrüchte, dann reicht das in den allermeisten Fällen zur Identifizierung.
(eindeutige Erkennungsmerkmale sind fett gedruckt)
sommergrüner Baum mit lockerer, mäßig dicht belaubter, gelegentlich schirmartiger Krone; im Einzelstand Wuchshöhen bis 25 m, innerhalb eines Baumbestandes auch über 30 m; Höchstalter 150 Jahre, 200 Jahre und mehr sind seltene Ausnahmen
meist frühzeitig verzweigt und selten geradstämmig
tief gefurchte, längsrissige, gelegentlich netzförmig aufgerissene Borke, äußerlich grau, in den Furchen meist leuchtend rötlich-braun
je zwei langlebige, bis zu 5 cm lange Dornen an den Blattstielansätzen (umgewandelte Nebenblätter)
wechselständige, 20-30 cm lange, unpaarig gefiederte Blätter mit 5 bis 12 kurzgestielten, glattrandigen, länglich-elliptischen oder eiförmigen, 2-5 cm langen Fiederblättchenpaaren; Blattunterseite graugrün, Blattstiel 3-4 cm lang, am Grunde knotig verdickt; Fiederblättchen bei direkter Besonnung nach oben, nachts nach unten geklappt; Austrieb oft erst Anfang Mai; herbstlicher Blattabwurf ohne rechte Herbstfärbung
etwa ab 6 Jahren; große, lockere, bis zu 25 cm lange, hängende Blütentrauben mit süßlich riechenden, weißen Schmetterlingsblüten von Ende Mai bis Anfang Juni
5-10 cm lange, zunächst braune, später schwarz-braune Hülsenfrüchte mit 4-10 bohnenförmigen Samen; ab Oktober reif, Fruchtstände verbleiben oft in großer Zahl über den Winter und auch länger am Baum („Wintersteher“)
Text: Dr. Rudolf Fenner
(Vertreter von ROBIN WOOD im Kuratorium Baum des Jahres)